Yuri ist am Vorabend wieder zurück nach Korea geflogen, da sie als Lehrerin unterrichten muss. Und dass, obwohl derzeit Ferien sind. Somit sind Peter und ich am nächsten Tag nach Mũi Né gefahren. Dort buchten wir ein kleines Zimmer in einem Strand-Resort und schauten uns den Fairy Stream an, ein kleiner Fluss, der sich durch Canyons und Jungel schlingelt. Dabei faszinierte vor allem der farbliche Kontrast zwischen blauem Himmel, grünem Jungel und rostrotem Sand. Außer kleinen Krabben gab’s aber auch dieses Mal keine nennenswerten Tiere zu bestaunen. Dafür konnten wir einige ganz besondere Pflanzen entdecken, die wir nur aus dem Tropenhaus eines botanischen Gartens kennen.
Von Da Lat aus ging es mit dem Bus in Richtung Süden. Zwischendurch machten wir eine Rast und fütterten die Hunde 😉 . Die Fahrt entpuppte sich als stop & go, denn manche “Straßen” erinnerten an Schotterpisten zu Gartenanlagen. Teilweise waren die Löcher so tief, dass der Bus weniger als Schritttempo vorankam. Das wurde auch in diversen Reiseberichten beschrieben, ebenso, dass jene Strecke sehr unfallgefährdet sei und man davon abrät. Unser Fahrer war jedoch äußerst vorsichtig und wir kamen ohne Probleme an, eine andere Möglichkeit gäbe es eh nicht! Da fällt mir doch noch was ein: Am ersten Tag unternahmen wir doch die Mekongdeltatour. Auf dem Weg zum Fluss platzte ein Reifen des Busses! Das klang wie eine Granatenexplosion. Wie gesagt, manche Straßen sind echte Killer hier, vor allem die weniger genutzten Landstraßen. Währenddessen die meisten Orte und die großen Highways bessere Teerdecken haben als in Europa.
In Mũi Né grüßten erstmal die Echsen, die raue See und ein leckeres Mittag (Hähnchen) mit Kaffee. Zum Kaffee wurde heißes Wasser gereicht, zum selber verdünnen, aber wie man sieht, er ist und bleibt pechschwarz. Eigentlich waren wir gar nicht in jener Stadt, sondern direkt daneben, was eigentlich nur eine kilometerweite Ansammlung von Strand-Resorts darstellt. Das Schöne hierbei ist jedoch, dass es überall kleine einheimische Läden gibt. Man ist also nicht vom Resort abhängig. Während der Strand eher klein und unspektakulär (im Vergleich zu den Philippinen) rüberkam, war das Ein-Straßendorf umso idyllischer.
Den Fairy Stream konnten wir zunächst nicht finden, da sich der Zugang zwischen alten Häusern und Gärten befindet. Man läuft quasi erst durch’s Wohnzimmer der Einheimischen, um zur Attraktion zu gelangen. Ja, die Landschaft dort war zauberhaft. Wir sahen dort neben riesigen Kakteen auch Pflanzen mit Widerhaken an den Blättern (Anmerkung an meine Familie: Solch eine hatten wir mal im Wohnzimmer, nur, dass die hier geschätzte 6 m hoch ist). Was meistens die Attraktion in botanischen Gärten ist, steht hier wie Unkraut: Mimosen! Ihr wisst schon, einmal die Blätter (vorteilsweise von unten) berührt und schon klappen sie zusammen. Auf einem Foto erkennt ihr auch die Mimosenblüte. Der Fluss war recht flach und schön warm. Manchmal konnte man kleine Krabben sehen, die sich aber vor Schreck in den Sand einbudelten. Die zerklüfteten Canyons mit ihrer hellen Farbe, bedeckt mit rostbraunem Zucker, an grünem Gemüse umhüllt von blauer Zuckerwatte … das war echt einmalig, beinahe schon unecht. Am Ende gab’s dann einen kleinen Wasserfall zu bestaunen, der durch eine große Menschenansammlung, schlechte Beleuchtung und der gestrigen Attraktion (Wasserfälle absteigen! siehe Beitrag von gestern) unspektakulär war. Mehr Glück hatten wir mit dem Auffinden von vierblättrigen Kleeblättern 😉 .
Auf dem Rückweg entdeckten wir eine Fischsaucenfabrik. Diese (ekelhaft stinkende, für mich ungenießbare) wunderbare Fischsauce fermentiert in diesen großen Töpfen. Die Koreaner lagern darin ihr Kimchi. “Tankstellen” gab’s auch aller 20 m vor jedem kleinerem Laden, Haus, was auch immer. Natürlich nur für Motorroller (max. 4). Weil die Einheimischen noch recht viel Müll verbrennen, kommt es immer mal wieder zu dichterem Nebel, vor allem auf dem Lande. Am Abend hatte uns dann (mal wieder) ein richtig gutes Tropengewitter überrascht. Und ein Geckobild zum Schluss darf auch nicht fehlen. Die kleben vor allem Nachts überall an den Leuchtschildern. Hier ist mal einer in unserem Badezimmer.
Das sind wieder einfach einmalige Fotos. Wir finden im Gesamteindruck Vietnam irgendwie schöner als die Philippinen. Überall Geckos, ist schon lustig.
Wenn ein deutscher Fliesenleger so sauber eine Fuge zieht wie auf dem Geckobild (letztes Bild), würde er wohl keinen Auftrag mehr erhalten. Die kleinen Tankstellen vor den Geschäften sind ja auch interessant.
Aber an den Naturaufnahmen kann man sich garnicht satt sehen.
Liebe Grüße, deine Eltern !
Also wir dachten ja garnicht, das Vietnam so schön sein kann…
tolle Bilder und Kommentare danke!
Lg von uns!