Ja, ich habe noch längst nicht alles gesehen und mir wird dabei auch überhaupt nicht langweilig. Am Samstag nach dem Laborseminar (wie jeden Samstag) bin ich ins 3,5 h entfernte Cheongsong mit dem Bus gefahren. In dem Örtchen suchte ich mir dann erstmal eine Unterkunft, was sich als recht schwierig herausstellte, da es im gesamten Ort kein Minbak (gut & günstig) gab. Selbst die 2 Motels waren teuer, vom Spa-Hotel rede ich erst gar nicht. Im Internet fand ich übrigens nur letzteres, aber 90 Eur für mal kurz Nickerchen machen, war mir dann doch bissel zu viel.
Die folgenden Bilder zeigen die Aussicht am Abend und am Morgen. Ja, der Morgen (6 Uhr) sah alles andere als blendend aus.
Das Motel war sehr neu, das Interrieur der Hammer: Ventilator, Klimaanlage, Fernseher, Fön, Wasserspender kalt/warm, UV-Lichtschrank zur Desinfektion der Trinkgefäße, Spiegel, Schreibtisch, Tisch mit 2 Stühlen, teilweise bunte LED-Lampen, verdunkelte Fenster, großes Bett, Taschentuchboxen, Zahnbürste, Rasierer, Zahncreme, Haargel, … wirklich alles. Achja, und ein Badezimmer mit zwei Duschköpfen, war das scheen. Das brauchte ich dann aber auch nach der Nacht, denn aufgrund der vielen Technikartikel war es verdammt heiß, ich konnte die ganze Nacht nicht wirklich schlafen.
In der gesamten Region sieht man Apfellaternen, Apfelfiguren aus Blumen, Stahl oder Holz. Cheongsong ist die wichtigste Apfelanbauregion in Südkorea. Leider bekomme ich scheinbar nie welche in meinem Supermarkt zu Hause zu kaufen. Denn als ich dort welche kaufte, waren diese rot, saftig, süß und innen nicht verschimmelt. Für 2,40 Eur für 2 mittelgroße Äpfel kann man das aber auch verlangen 😉 .
Im Nationalpark angekommen, schien dann auch wieder herrlichst die Sonne. Der erste Wegpunkt war ein Wasserfall (ja, die letzten Fotos sollen diesen darstellen). Wie schon mal erwähnt, zur Zeit ist hier echt Trockenzeit, da hat man keine Freude mit Flüssen und Wasserfällen.
Landschaftlich ist der Nationalpark wirklich super schön. Selbst die Toilettenhäuschen fügen sich nahtlos ins idyllische Bild ein. Neben einigen Höhlen, gab’s natürlich auch Berge und viel Mischwald. Zu Beginn der Tour waren viele Hinweisschilder, idealerweise alle auf koreanisch, zu bestaunen, u.a. eins mit Vögeln, die ich alle nicht gesehen habe 😉 .
Weiter ging es zu den anderen Wasserfällen, die sich über aalglatt geschorene Felsen bewegten.
Ab jetzt begann der eher nicht-touristische Teil der Wanderung, da kaum eine Menschenseele zu sehen war und auch die Wege eher nicht zu erkennen waren, und somit die eigentliche Wanderung begann. Teilweise ging es über Wiesenlandschaften, dichte Wälder oder einfach nur Steine. Der stetige Weg nach oben sowie die drückende Hitze veranlasste mich mal ein Video aufzunehmen 😉 .
Eigentlich war ich nie auf dem Juwangsan. Da die Karten jedes Mal in einer anderen Himmelsrichtung dargestellt werden, habe ich mich bei einer Kreuzung verabbogt, heißt, ich ging zwar einen neuen Weg, aber einen anderen. Dafür war ich dann auf dem 160 m höher gelegenen Gamebong Peak (882 m), der mal wieder eine prächtige Aussicht preisgab. In dem Moment, wo mich ein Koreaner fotografiert hat, machte er Witze über die vielen Knöpfe meiner Kamera. Kein Wunder also, wenn ich jedes Mal wie Grinsebacke dastehe. Auf dieser Spitze fand ich übrigens allerhand Laufkäfer, dazu später mehr.
Auf dem Weg zurück ging es durch Bäche und haushohe Felsen. Das erinnerte mich zu sehr an die Wilde Hölle in der Sächsischen Schweiz, die war ebenbürtig. Vögel zwitscherten, ich war beinahe 2 h allein, es war kein breit getretener Weg zu erkennen, durch die dichte Bewaldung war es recht dunkel und manche Bäume sahen aus wie Mangroven. Wie im Jungel, nur wahrscheinlich ungefährlicher. Nur die Knie fanden das echt anstrengend.
Unten wieder angekommen, noch einmal Fotos mit anderem Sonnenstand.
Pflanzen gab’s auch allerhand 😉 . Interessant fand ich den “Baumständer”, auf massivem Fels gewachsen.
Neben vielen (unbekannten) Insekten habe ich auch Reptilien, Spinnen und sogar wieder Streifenhörnchen gesehen. Letzteres war jedoch so schnell weg (oder ich zu lange erstaunt über besagte Begegnung), dass ich nur ein grottenschlechtes Beweisfoto machen konnte (viertes Foto). Die Sandlaufkäfer (drittletztes und vorletztes Foto) fand ich auf dem Gamebong Peak. Als ich wieder zurückkehrte, konnte ich eine Massenansammlung vermutlich von Zürgelbaum-Schnauzenfaltern (vorher nie gehört) erspähen. Das war so faszinierend, dass ich gleich ein Video davon machte, okay, hier ist ein zweites Video.
Du hast dich ja zum Extremwanderer entwickelt, da bekommt man ja schon Durst vom lesen. Es sind wieder sehr schöne Landschaftsaufnahmen, aber auch die Insektenbilder sind toll. Die kleinen Videos sind natürlich auch schön.
So ein schönes Zimmer für den Rest der Zeit wäre natürlich nicht schlecht. Na ja, die meiste Zeit bist du ja eh auf Achse.
Weiterhin alles Gute, deine Eltern.
tolle Bilder =)
Wobei so manches Insekt hätte nicht meinen Weg kreuzen dürfen – komisch, was da so alles rumliegt und frisst und frisst…
Viele Grüße
Nina
Wie immer tolle Aufnahmen die Du gemacht hast…
dann mal viel Spass weiterhin!
Erhol Dich von Deiner Wandertour!!!
LG :-))