Buddha ganz nah: Palgongsan

Am Sonntag ging es mit dem Kanadier Peter in die Berge, dieses Mal direkt vor der Haustür zum Palgongsan. Nach einer Stunde Busfahrt (stehend) im komplett überfüllten Bus, benötigte ich erstmal eine Rast. Es gab keine freie Stelle mehr auf dem Fußboden, bei 60 Leuten habe ich aufgehört zu zählen. Warum so viele Leute? Nun, heute ist Buddhas Geburstag, deshalb pilgert so ziemlich jeder Koreaner zu heiligen Buddhastatuen, die nebenbei auch noch teilweise im UNESCO-Welterbe oder als nationaler Kunstschatz vertreten sind. Man kann nicht mal sagen, alles was zwei Beine hat, machte sich auf dem Weg. Neben uralten Menschen gab es auch welche mit gebrochenen Beinen und Armen. Und es muss dazu gesagt werden, der Weg ist alles andere als einfach. Ganz zu schweigen von knuddeligen 31°C, die jedoch durch den Wind recht angenehm waren, sitzend.

Für 70 Cent fuhr ich also von Gyeongsan mit dem Linienbus zum Berg und traf dort Peter. Wir machten keine allzu große Tour, aber das, was wir sahen, war einfach spektakulär. Die Wanderpfade waren sehr oft Kletterpfade, teilweise mit Seil oder einer Stange, teilweise purer Fels, den man irgendwie mit allen Vieren hoch- und vor allem hier wieder runterkam.

Der Kollege mit dem Stein auf dem Kopf ist Buddha, bzw. hier ein Medizinier-Buddha auf der Gwan-Spitze. Dieser wurde aus nur einem Fels gemeißelt und ist schon mehrere Hundert Jahre alt. An den Lampions können diejenigen Leute ein Schild anhängen, die Geld spenden. Außerdem stehen dort Wünsche drauf. Wie sehr Buddha verehrt wird, erkennt man an den vielen Blumen, Kerzen, Lampions und Menschenmassen, die alle auf Matten gebetet haben. Dies glich einer Massenzeremonie und ist weitaus spektakulärer anzusehen als ne Predigt in der Kirche.

Ich sag’s mal so, Religion ist ja nun nicht mein Ding, aber die Landschaft war geil. Leider war es diesig, sodass wir nicht allzu weit schauen konnten. Eine Rast auf einer schrägen Felsklippe mit Blick auf das gesamte Tal rundete den erlebnisreichen Tag ab.

Übrigens, einige ganz harte Koreaner wanderten natürlich wieder im Vollsonnenschutz, klettern jegliche Hügel hinauf und stemmten dann noch, wie gesagt, bei 31°C ein paar Liegestütze. Manche gehen auch wöchentlich hinauf, quasi als Training. Außerdem gab’s ein Fotoshooting mit mir, da gab’s ne Gruppe Koreaner, die ganz heiß drauf waren, eine Weißhaut in den Bergen zu sehen. Als ich dann noch offenbarte, ich seie Deutscher, wurden mir alle deutschen Autofabrikate aufgezählt. Achja, Guten Tag, Guten Abend, wie geht es dir und ich liebe dich kennen komischerweise ne Reihe von Koreanern! Auf dem Rückweg unterhielt ich mich dann noch mit einem Koreaner in bestem Englisch, das war wirklich interessant, da er noch Korea ohne Smartphone und als Schutthalde kennt.

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