Ich versuche ab jetzt einige Themen einzeln zu präsentieren. Heute geht’s ums Essen und Trinken, bzw. über jene Sachen, die ich selbst probieren konnte.
An jeder Ecke bekommt man Essen, wie auch direkt vor meiner Haustür.
Dies hier ist Ddoakpokki, Reiskuchen mit Trockenfisch. Eigentlich schmeckte es wie Nudeln mit würziger Sauce. Für 1,30 Eur kann man da echt nicht meckern. Am teuersten werden wohl die Taschentücher sein, die ich nach solch einem scharfen Essen meistens benötige 😉
Zur Neutralisierung eignet sich ganz gut Milch, diese ist jedoch schweineteuer in Korea. Pro Liter muss man mindestens 2 Eur löhnen. Meine allererste Milch habe ich im Supermarkt für verbilligte 1,50 Eur pro Liter bekommen. Das sind fast 2300 Won. Wahrscheinlich liegt das daran, weil die Milch in HD haben! 😉 . Das soll aber nur „hoch entlüftet“ bedeuten, was auch immer.
Bibimbap ist bisher eines meiner Favoriten, weil es sehr abwechslungsreich ist. Diese Version hier mit Ei enthielt Seetang, verschiedene Salate, Karotten, ne Art Sellerie, etwas Gelbes (schmeckt wie eingelegte Gurke) und darunter noch eine ganze Ladung Reis. Bevor man es isst, mischt man die ganzen Zutaten. Kimchi, fermentierter Weißkohl mit Chilipaste, gehört zu jedem Essen dazu! Auf den Bildern ist es rechts unten in einem extra Gefäß erkennbar.
Am Samstag war ich in Daegu. Dort aßen wir in einem richtigen Restaurant Bibimbap. Es gibt kalte und heiße Varianten, letztere wird im Steintopf serviert und brät während des Essens weiter. Diese Version hier enthielt Hackfleisch, Zucchini, Sojasprossen, Rotkraut, Spinat und Sesam. Yuris Bibimbap wurde mit rohem Rindfleisch serviert. Ich habe es zwar mal gekostet, aber besonders lecker fand ich es nicht, da es v.a. auch recht fest ist. Mein Essen hat knapp 5 Eur gekostet und zeigt, dass selbst Restaurants günstig sind. Außerdem bekommt man in jeder Imbissbude mit vorhandenem Sitzplatz bzw. Restaurant kostenlos Wasser, quasi all you can drink 😉 .
Das hier ist Hühnchenfleisch mit Gemüsereis, den koreanischen Namen spare ich mir mal, der ist viel zu lang. Das Huhn war würzig scharf und war damit das Highlight dieses Essen. Für 2,60 Eur immer noch günstiger als deutscher Döner.
Ganz lecker waren auch die Teigtaschen mit Schweine- und Gemüsefüllung, siehe Bildmitte. Auf diesem Foto fällt auch noch mal ganz deutlich auf, dass man bei koreanischem Essen große Tische braucht. Hier versteckt sich ebenso Kimchi, wer findet es? 😉
Kommen wir nun zu einer Süßspeise: Kellogg’s. Ja, auch so etwas gibt es, aber halt nur auf Koreanisch. Die Hauptfigur der Cornflakes ist Tony, hier koreanisch geschrieben. So, jetzt weiß auch jeder, wie mein Name auf Koreanisch geschrieben wird.
Geht man in Bars was trinken, bekommt man immer etwas Essen dazu. Wir hatten ungesalzenes Knabbergebäck und eine Salatschüssel mit Fisch. Markant, die Fische werden im Haus selbst geschlachtet und schwimmen an der Bar herum.
Damit komme ich auch schon zu den Getränken:
Kaffee gibt’s auch an jeder Ecke. Hier war ich mit Yuri im Dunkin‘ Donuts.
In Korea gibt es sehr unterschiedliche Tees, vor allem Getreidetees. Beim grünen Tee steht es hier zumindest mal richtig drauf, dass man die Tüte nur bei 70°C ins Wasser schwenken soll.
Der traditionelle koreanische Reiswein heißt Makgeolli. Wenn man die Flasche bekommt, hat man mehrere cm Bodensatz, man muss es also erstmal kräftig schütteln, dann erscheint die typisch milchige Trübung. Schmeckt besser, als es aussieht!
Paegseju ist auch eine Art Wein, aber bisher habe ich noch nicht verstanden, was genau das ist. Schmeckt nach gar nichts.
Der Bambuswein Taenamu hingegen hat Geschmack und erinnert an Whiskey ohne jene rauchige Note.
Der aus der Süßkartoffel gewonnene Schnaps heißt Soju und wird gerne mit Geschmack (hier: Erdbeere) serviert. Man denkt, man trinkt einen aufgeschäumten Erdbeercocktail ohne Alkohol, typisches Mädchengetränk für Mädchen, die keinen Alkohol mögen, meinte Yuri.
Koreanisches Bier ist wesentlich günstiger, als eingeflogene Marken. Ich muss aber mal ganz ehrlich sagen, dass das koreanische gar nicht mal so schlecht ist. Gekühlt schmeckt eh alles.
Außerdem habe ich schon Muscheln, Garnelen, Tofu und ein für mich gänzlich unbekanntes Gemüse gegessen.
Ein großes Problem für mich ist, dass mein Mitbewohner und Labornachbar Moslem ist. D.h., er isst kein Schwein, sondern fast nur Huhn und Lamm, und dann auch noch selbst zubereitet. Deshalb waren wir beide noch nie zusammen essen, weil er koreanisches Essen nicht abkann. Dafür kann er aber recht gut kochen und bietet mir immer wieder was von seinem Essen an. Gestern Abend z.B. gab es Lamm in dunkler Currysauce mit Weizenfladen, superlecker und alles selbst von ihm zubereitet.
Generell, die asiatische Höflichkeit, wenn es ums Essen geht, ist grandios. Als ich zwischen Samstag und Sonntag im Apartment von Yuris Eltern übernachtete, gab es am Morgen unglaublich viel Essen für mich, ich kam mir vor wie ein König. Ich dachte, in Korea wird man nicht fett, aber wenn das so weitergeht… .
Nachtrag:
Eben war ich das erste Mal in einer koreanischen Mensa. Das Prinzip ist gänzlich anders, aber eigentlich sehr praktisch. Draußen stehen alle verfügbaren Essen in einer Vitrine. Ich habe mich für 순살돈까스 entschieden, ein riesengroßes Schweineschnitzel mit Reis und irgendeiner Sauce, soll angeblich japanisch sein. Wenn man also weiß, was man essen will, geht man in einen Vorraum und kauft dort ein Ticket, auf dem nur der Wert draufsteht. Drinnen dann muss man zu jener Essensausgabe gehen, wo es das Essen gibt und gibt dort sein Ticket ab. An manchen Theken kann man so oft Essen nachholen, wie man will. Danach kommt man an einen Stand mit tonnenweise Kimchi – for free! Es ist also wirklich ganz normal, sich zu jedem Essen eine Portion Kimchi zu genehmigen. Wenn man fertig ist mit Essen, muss man sein Besteck trennen. Da es in Korea nicht nur Löffel, Messer und Gabel, sondern auch Essstäbchen aus Metall gibt, sind somit vier verschiedene Behälter vorhanden. Am Ausgang stehen dann Wasserbehälter bereit, die eiskaltes Wasser kostenlos anbieten, sodass man auch hier nichts für Getränke (also Wasser) zahlen muss. Und das, obwohl ich doch so gerne mit meiner Wasserflasche herumrenne 😉 .
English:
I summarized my experiences in Korean food and drinking. Bibimbap is my favorite meal, because it’s delicious and rich in variety. Milk is very expensive in Korea when you compare it to my home country. Most of food is really spicy, so I need a lot tissues for sniffing my nose, anyway, it’s not that nice behavior to do this while eating. It’s not necessary to carry your water all the time, because in most restaurants or even in canteen you can drink water for free!
Hallo Tony,
also verhungern kannst du wirklich nicht. Das macht ja wirklich alles einen netten Eindruck.
Liebe Grüße auch an Yuri !
Hey Tony,
also Essen und Trinken kannst Du ja genug, das ist schön!
Schöne Grüße auch von Oma und Opa, sollst es Dir schmecken lassen!
LG Karina u. Olli