Sep 142012
 

d7k_9104 Nach einem verregneten Tag schien am nächsten Morgen wieder die Sonne und wir konnten eine tolle Aussicht vom Seoul-Tower genießen. Wir schauten uns noch einen anderen traditionellen Markt an und besuchten eine Tempelanlage zum Sonnenuntergang. Am letzten Tag stand neben der Abreise auch noch der Besuch einiger Königsgräber bei schönstem Sonnenschein an.

 

In Seoul gibt es sehr viele, riesige Einkaufstempel. Einige davon stehen direkt nebeneinander, sodass man direkt weitershoppen kann. Neben teuren Luxusboutiquen gibt es auch allerhand richtig teures aber wahnsinnig gutaussehendes Essen zu bestaunen. Für die ganz harten unter uns gibt es Hello Kitty -Läden mit allem, was das rosa Herz begehrt. In Souvenirläden kann man kleine Schmuck- oder andere Schatullen mit Perlmutt-Verziehrungen erstehen. Am Abend gingen wir wieder traditionell essen und dieses Mal gab’s auch für mich das allererste Mal Lotuswurzeln als Beilage. Meine zweite Unterkunft, ein Motelzimmer, war verdammt gut eingerichtet. Computer, Wasserspender, UV-Schrank für die Becher, riesiger Fernseher, Klimaanlage, Ventilatoren und weil das noch nicht reichte, baute ich auch noch meinen Laptop auf. Vor allem der Fernseher strahlte eine enorme Wärme aus.

Auf dem Weg zum N-Seoul-Tower befinden sich auf demselben Berg Rauchtürme. Früher wurde Seoul mittels Rauchzeichen vor Invasoren gewarnt. Da Südkorea nur im Norden über den Landweg erreicht werden kann, kam die Gefahr größtenteils daher. Die Aussicht vom Turm war super, aber nicht perfekt. Etwas diesige Luft offenbarte nicht die komplette Größe der Stadt. Dennoch war es natürlich spektakulär. An den Scheiben sind die Entfernungen zu einzelnen Ländern dargestellt. Zum Feind sind es nur 194 km! Wieder am Fuße des Turmes angekommen, verewigten sich Christopher und Julia am Zaun mit einem Liebesschloss.

Unten in der Stadt schauten wir uns wieder traditionelle Märkte an, obwohl das dieses Mal eher ein Gerangel aus Schmuck, Uhren, chinesische Geldwechselstuben im Imbisswagen oder gar mit Tischlein auf der Straße, sowie Klamotten und Essensstände war. Eingelegte Ginsengwurzeln kosten umso mehr, je verzweigter, je schöner sie sind. Diese kleinere Flasche auf dem Foto kostet 200,000 Won, also 140 Eur. Das größte Stadttor in Seoul war leider durch Renovierungsarbeiten komplett verhüllt. Eigentlich stimmt das nicht ganz, denn die haben da sogar eine Halle drübergebaut. Das war auch ein Grund, warum wir erst eine ganze Weile nach diesem doch ach so großen Stadttor suchen mussten, obwohl wir direkt davor standen. Dafür sahen wir, und auch ich, endlich mal ein virtuelles Einkaufszentrum: Plakate an den Wänden mit Barcodes (oder in dem Falle QR-Codes) preisen das Produkt an. Man muss nur mit der Handykamera den Code scannen und kann dann im Vorbeigehen sich ne Cola, Fußbälle oder Badelatschen bestellen und nach Hause liefern lassen.

Zur Abenddämmerung schauten wir uns die Tempelanlage Deoksugung an. Der tiefblaue Himmel mit dem gelb beleuchteten Tempeln und den quietschbunten Farben der modernen Hochhäuser im Hintergrund der Anlage machten diesen Ausflug zu etwas ganz besonderem.

Am allerletzten Tag schauten wir uns Königsgräber südlich des Hangang an. Dieser Fluss trennt Seoul von ost nach west in zwei Hälften. Inmitten von der fast vollständig zugebauten Stadt gibt es also doch noch grüne Flecken. Das satte Grün im Vordergrund und die im blauen Dunst erstarrten Wolkenkratzer ergaben einen faszinierenden Kontrast. In dem kostenpflichtigen Park (1000 Won) befindet sich zudem ein 500 Jahre alter Ginkgobaum.

Und anschließend ging es (für mich: wieder zurück) nach Daegu. Nach zweitägiger Zwischenstation ging es dann weiter für die beiden nach Busan. Ich habe übrigens noch allerhand anderes Bildmaterial parat. In den nächsten Tagen wird es also weitere tolle Beiträge geben.

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  2 Antworten zu “[Seoul] – zwischen Platte und Tempel”

  1. Wie immer supertolle Fotos und perfekter Kommentar. Das alles live zu erleben, muss wirklich toll sein. Na dann mal weiter so.

    Liebe Grüße, deine Eltern !

  2. Ja soll man dazu noch schreiben…. immer wieder märchenhaft und toll…
    nutze die schönen Tage noch und bis bald…
    lg karina und olli