Auch diese Woche gab es einige Treffen und gemeinsame Essen. Mit unserem Labortrupp ging es am Montag in ein Fischrestaurant, am Mittwoch traf ich mich mit deutschsprachigen Koreanerinnen und am Donnerstag verabschiedeten wir einen Koreaner aus unserem Department. Und immer dabei: Koreanisches Essen. Ich muss das die letzten 38 Tage nochmal richtig auskosten.
Im Fischrestaurant gab es 대구 매운탕, Suppe mit großen Fischstücken. Dieser enthält nur wenige und wenn dann auch nur sehr große Gräten. Das war sehr mild und reichlich. Eine Portion des luxuriösen Essens kostete 15 Eur.
Am Mittwoch traf ich mich dann mit zwei Koreanerinnen, die beide für zwei Jahre in Deutschland gelebt haben. Beide können immer noch recht gut deutsch sprechen, auch wenn sie mittlerweile seit einem Jahr wieder in Korea leben. Beide wollen später aus Korea auswandern, weil sie mit dem ganzen System nicht klar kommen und es hier einfach nur krank finden. Sei es die Technologisierung, der Schönheitswahn inklusive populärer Schönheitsoperationen, die Arbeitsmentalität oder der immer größere Drang nach den Bestnoten in Schule und Uni. Ich konnte mal wieder ein paar Stunden deutsch reden, aber teilweise wussten die manche Worte besser als ich. Schreiben kann ich deutsch evtl. noch gut, aber reden strengt echt an, v.a. wenn man ständig zwischen englisch / deutsch switchen muss, teilweise auch noch zwischen koreanisch. Wie auch immer, es ging ins noble Restaurant und ich aß 돌솥비빔밥, Bibimbap in einer heißen Steinschüssel. Die Schärfe kann man selbst bestimmen, da man selbst eine rote Chilipaste draufmachen kann. Dieses Essen kann also auch vollkommen mild sein.
Am Donnerstag hatte Myeong (zweiter von links) seinen letzten Tag in unserem Department der Pharmazie. Er verlässt Korea wegen des großen Konkurrenzkampfes und zieht mit seiner Frau nach Kanada. Dort wird er seinen Ph.D. absolvieren. Eine sehr gute Entscheidung, wie ich mittlerweile selbst feststellen konnte. Bei strömenden Regen gingen wir in ein traditionelles koreanisches Restaurant und aßen als Hauptspeise 칼국수, eine hausgemachte Nudelsuppe. Die Schüssel war schätzungsweise mit 1 kg Nudeln gefüllt. Koreanische Nudeln sind sehr lang und breit. Das Ganze mit etwas Gemüse in einer milden Brühe. Als Beilage bestellten wir 김치전 und 파전, man könnte auch koreanische Pizza sagen. Die eine mit Kimchi, die andere mit Tintenfisch. Äußerst lecker und zum selber nachschärfen mit Chilisauce.
Ich muss dann mal noch ein Bild vom letzten Mal nachschieben. Dieses Gruppenfoto entstand, als wir in Saieds Wohnung eingeladen wurden und seine Eltern zu Besuch waren. Neben Saied und seinen Eltern ist auch der komplette Koreanischkurs mit dabei, in der Mitte sitzt unsere Lehrerin (die einzige Koreanerin).
Na, zählst du schon die Tage, bis es mal wieder europäische Kost gibt ?
Irgendwann hat man doch auch mal wieder auf deutsches Essen appetit, oder ?
Genieße noch die Tage. Hast ja wirklich internationale Bekanntschaften.
Tschüß, deine Eltern !
Geniess die Tage noch in Südkorea und hab noch Spaß und lern mal bisschen “deutsch” :-))
sonst verstehen wir Dich nicht mehr….
Sei lieb gegrüßt Karina und Olli