Mai 212012
 

img_2434 Wir entschieden uns bei der Buchung des Fluges für die günstigsten Preise, die natürlich zu den ungünstigsten Zeiten liegen. Deshalb waren wir 13 Uhr schon wieder zurück in Busan, hatten also an diesem Tag außer Love Land und Kunstmuseum nichts weiter von Jeju-do. Das war aber gar nicht so verkehrt, denn wie sich herausstellte, ist Busan alles andere, als nur eine Transferstadt (viele Flugrouten verlaufen über Busan).

Zwar ist die Hafenstadt im Südosten des Landes die zweitgrößte Stadt Koreas, dennoch sieht man ihr die 3,6 Mio Einwohner nicht an. Das liegt an der geographischen Lage, denn die Stadt wird mehrfach durch Berge geteilt, sodass eigentlich kleine Einzelstädte entstanden, die alle Busan heißen 😉 . So ähnlich wie im Ruhrpott.

Zunächst besuchten wir den Busan-Tower, der um ein Vielfaches günstiger war als jener in Daegu. Auf dem Platz davor waren allerhand Drachen und andere Ungetümer aufgebaut, denn kommende Woche ist Buddhas Geburtstag, das Highlight eines jeden Koreaners. Die Aussicht vom Turm war phantastisch und übertraf jene vom Vortag um Längen. Interessanterweise konnten wir sogar mal ein Gebäude mit Architektur finden. Denn alle Gebäude in Korea sind prinzipiell erstmal hässlich und gleich aussehend. Das Gebäude mit dem flügelähnlichem Dach ist der größte Fischmarkt überhaupt. Außerdem auf einem Foto zu sehen ist Sabrina, ne Deutsche! Ich habe sie im Internet gefunden, als ich nach Deutschen in Korea suchte. Sie lebt seit Juli 2011 in Busan, kehrt aber im Juli diesen Jahres wieder nach Deutschland. Sabrina hat Rūta und mich durch Busan geleitet. Im Turm gab es eine Fotoausstellung, wie Busan vor wenigen Jahrzehnten aussah: Nichts. Absolute Wüste, bzw. Natur. Was die hier in kürzester Zeit hingeknallt haben, ist der Wahnsinn. Wirklich komisch fanden wir eine Weltkarte, auf der Südkorea ausgelöscht war. Wahrscheinlich haben da schon so viele Koreaner draufgetippt, dass das Land sprichwörtlich auf der Karte ausradiert wurde 😉 .

Im besagten Fischmarkt gab es allerhand Lebendware. Muscheln, Seeohren, Seeschnecken, Seeananas, Garnelen, Krabben, Hummer, Flunder oder Seeigel. Dann gab es dort auch Tiere, die aussehen wie Darm. Wahrscheinlich sind das irgendwelche Würmer. Wenn man nun schon mal da war, muss man das auch mal essen, und zwar so richtig. Also bestellten wir eine Platte rohes sea food und staunten erstmal nicht schlecht, dass sich der glibberige Kaugummi noch immer bewegt. Als Beilage bekamen wir dann noch Oktopus, natürlich auch roh, und, natürlich auch noch voll in Action. Ein kleines Video habe ich hier eingestellt: roher Oktopus

Das dunkle Getier auf dem Teller ganz oben war beinahe ungenießbar. Es schleimte, war aber harte wie Holz. Zusammenfassend muss ich sagen, dass da kein wirklich toller Geschmack bei ist, von der Konsistenz mal ganz zu schweigen. Sich bewegende Tentakel in den Mund zu schieben, dazu gehört dann auch schon etwas Offenheit dazu 😉 .

Im Anschluss besuchten wir noch Lotte, so ne Art Galeria Kaufhof. Im Inneren war eine riesengroße Wasserinstallation mit Musik, die äußerst spektakulär anzusehen war. Die haben Schriftzeichen regnen lassen, also quasi ein kontrollierter Wasserfall, wirklich einmalig. Nur auf dem Foto kann man es leider nicht erkennen. Auf dem Dach des Gebäudes war ein Park und mehrere Aussichtsplattformen, wo man ebenso eine schöne Aussicht, v.a. auf den Hafen, hatte.

Auf dem Weg zum Bahnhof wurden wir direkt vor dem Bahnhofsgebäude mit einer atemberaubenden Wasser-Licht-Musik-Show verzaubert. Ganz viele Düsen schossen passend zur Musik kleine Wasserkunstwerke heraus, was zudem durch Licht- und teilweise Lasereffekte prunkvoll in Szene gesetzt wurde. Ein Wasserfall wurde als Videoprojektionsfläche genutzt und der Torbogen erhellte den ganzen Platz in den unterschiedlichsten Farben. Zwischen klassischer Musik und K-Pop, wurde auch die Titelmelodie eines James Bond -Films gespielt. Nach 30 min mussten wir dann aber wirklich zum Zug. Videos gibt es hier, Nummer 2 hier und Nummer 3 hier.

Gute 1,5 h später war ich dann in Gyeongsan und konnte endlich meinen Rucksack abstellen. Ob meine heftigen Bauchschmerzen, die ich 2 Tage später bekam, mit dem rohen Essen zusammenhingen, das weiß ich leider nicht. Andererseits werde ich so schnell nicht wieder rohe Meerestiere naschen 😉 .

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  2 Antworten zu “Das Highlight der Jeju-Reise: Busan!”

  1. Also, du hast in deinen Berichten immer noch eine Steigerungsform. Die Fotos sind wieder atemberaubend. Das Video mit deinem Essen ist der Hammer. Ich wäre wahrscheinlich mit Brechreiz rausgerannt. Niemals könnte ich sowas in den Mund stecken. In diesem Land würde ich wahrscheinlich verhungern.
    Aber die Fotos vom Tower und der Lichtshow sind schon toll.

    Bis dann, deine Eltern.

  2. Ach Tony…
    was isst Du nicht alles….
    Ich hätte nichts davon gegessen… kein Wunder das es Dir schlecht ging! Hoffen doch das es wieder besser geht!
    Aber die Fotos sind wieder mal atemberaubend…..
    Mal ganz liebe Grüße auch von Oma und Opa:-)) … ACHSO… danke für die Karte!!!!
    Karina und Olli