Am letzten richtigen Tag ging es zum Seongsan Ilchulbong. Dies ist ein Hydrovulkan, also aus dem Meer heraus entstanden. Dessen 180 m hoher Krater soll eine phänomenale Aussicht bieten. Durch architektonische Besonderheiten gilt der Vulkan zudem als Lehrstätte für Hydrovulkanforschung.
Wie schon Tage vorher angekündigt, war es regnerisch und die Aussicht auf Sonne war gleich Null. Dennoch machten wir uns auf den Weg zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die dort erworbenen Regenutensilien dienten lediglich der Bespaßung, denn der Regen war teilweise so stark, dass überfall Flüsse liefen und das Wasser hoch spritze. Komplett eingenebelt sahen wir dann auf dem Krater nichts, um nicht zu sagen absolut nichts. Dennoch war es ziemlich interessant. Die Temperatur war angenehm warm und durch die bedingt hohe Luftfeuchtigkeit fühlte man sich wie im Regenwald, was durch Vogelgezwitscher verstärkt wurde.
Mit komplett durchgeweichten Schuhen und Klamotten ging es dann erstmal in ein Meeresgetierrestaurant (was ist die deutsche Bezeichnung?? Englisch geht das einfacher: sea food 😉 ). Ich bestellte mir Abalone, was sowas wie Meerohr oder Ohrschnecke sein soll. Ich bekam eine Suppenschüssel mit Garnelen, Muscheln und allem anderen, was man so aus dem Meer fischen kann. Letztendlich hatte ich kaum was gegessen, aber einen Berg an Schalentieren 😉 . Fand ich wirklich sehr interessant, mal eine ganze neue Essensweise.
Mit quietschenden Schuhen ging es dann weiter zur Manjanggul Lavahöhle. Hier floss einst Lava durch und blieb an den Rändern teils als bizarre Geländer-/Balkonformation haften. Die Temperatur liegt zwischen 11-18°C ganzjährig und der Tunnel ist 1 km lang bzw. soviel ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei einem Eintritt von unter 1 Eur kann man da echt nicht meckern. Die Wände waren teilweise wachsbezogen, teilweise lagen viereckige Felsen herum, oder man sah wie von einer tropfenden Kerze die langsam festwerdende Lava an den Wänden. Das Ganze ist vor 300.000 Jahren passiert, geschichtlich gesehen quasi vorgestern. Man hätte in dem Tunnelsystem ruhig diffuses Licht (anstatt Spotbeleuchtung), etwas mehr Farben und teilweise etwas Musik installieren können, aber dennoch war der Spaziergang unter Tage sehr interessant.
Damit endete dann auch schon wieder dieser Tag. Da der kommende Tag eigentlich nur noch für die Rückreise vorgesehen war, füge ich das Erlebte gleich mal hier noch mit ein. Denn die Highlights, die wir in Busan erlebten, möchte ich in einem Extrabeitrag schreiben.
Am wirklich letzten Tag ging es noch schnell ins Love Museum. Hier sind meistens Skulpturen ausgestellt und zeigen auf ironische Weise die Dame und den Herren zusammen, nebeneinander, ineinander und sämtliche andere Richtungen. Kleines Schmankerl hierbei war der extrem dichte Nebel, der den Besuch des Parks interessanter machte, als er eigentlich war (klein, wenig Exponate, teurer Eintritt). Zur kulturellen Bereicherung ging’s dann noch ins totschicke Jeju-si- Kunstmuseum. Unter ständiger Begleitung des Personals, konnten wir uns einige Gemälde anschauen. Aber mal ehrlich, man konnte keinen Fußtritt allein setzen, ständig stand Personal direkt hinter dir und wollte dir auf Koreanisch erklären, was du siehst. Vielen Dank dafür! Dasselbe erlebt man auch in Kaufhäusern, ständig will dir jemand Tipps geben, das ist auf gut deutsch gesagt: Aufdringlich.
Dann ging es mit dem Flugzeug zurück nach Busan. Und was wir dort erlebt haben, das erfahrt ihr beim nächsten Mal! Bis dann dann! 🙂
Das schlechte Wetter hat aber auch etwas. Die Fotos wirken dadurch märchenhaft. Von dem Essen, welches da auf dem Tisch steht, könnten wir überhaupt nichts anrühren. Schon beim Anblick bin ich satt. In der Höhle war ja dann mal richtig angenehmes Klima.
Nun hast du uns aber schon richtig neugierig auf den nächsten Beitrag gemacht. Deine Berichte sind besser als ein Buch zu lesen.
Bis dann, deine Eltern.
Wieso, das sind doch nur Muscheln? Und die großen Glubschaugen von den Garnelen siehst du doch gar nicht 😉 .
27°C finde ich dann doch angenehmer als 11°C. Vor allem, wenn man komplett durchnässt ist.