Apr 112012
 

img_1405 Am Montag habe ich mich spontan dazu entschlossen, den nächsten Tag allein an die Südküste Koreas, nach Jinhae, zu fahren, da dort das Kirschblütenfest weltberühmt sein soll. Also schnell noch Tickets bei der Korail (Korean Railway, koreanische Eisenbahn) per Kreditkarte gebucht und am Bahnhof in richtige Tickets umgetauscht. Sitzplatzreservierungskosten entfallen, denn man bekommt gleich einen Platz zugewiesen (aufgehorcht, liebe Deutsche Bahn!).

Die Zugfahrt war sehr angenehm, da die Sitze äußerst bequem und groß, die Beinfreiheit enorm ist. Wenn ich da an meine 10 h Flug denke… da hatte man vllt. 1/3 jener Platzfreiheit. Ich wurde übrigens nicht kontrolliert, eigentlich wurde niemand kontrolliert, obwohl ständig die Schaffnerin vorbeilief. Wahrscheinlich wird einem das Gesicht schon beim Fahrkartenkauf gescannt, sodass man nichts mehr vorzeigen muss, wundern würde mich das bei der krassen Überwachung nicht, andererseits ist es auch bequemer.


Größere Kartenansicht

Auf dem Weg zum Zielort konnte ich etwas koreanische Nebelsuppe mit Landschaftshäppchen erspähen. Moorgebiete, Gewächshausfelder, Ackerland und ab und zu kleine Dörfer, aber immer mit einer netten Bergkulisse.

Eine kleine Übersichtskarte von Jinhae:

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In Jinhae angekommen (a), war ich erstmal verdutzt, dass die ganze Stadt noch schlief. Es gab nichts zu Essen und die Tourizelte waren auch noch dicht. Dafür waren sämtliche Kirschblüten geöffnet und sorgten für großes Staunen bei allen Zugereisten (b).

Mitten in der Stadt befindet sich ein kleiner Berg, auf dem eine Aussichtsplattform errichtet wurde (c). Trotz regnerischen Wetters und starker Bewölkung war die Aussicht fabelhaft, da die Nebelwolken der Stadt ein mystisches Antlitz verpassten. Bis dahin waren es aber einige hundert Stufen Arbeit.

Die Stadt liegt direkt am Meer, leider kann man den Strand nicht betreten. Die Uferpromenade (d und e) ist so gebaut, dass man entlang joggen, Fahrrad fahren und Kraftsport an Geräten machen kann.

Weiter entfernt vom Touristengebiet erkennt man erstmal, dass die Stadt größtenteils aus Kasernen besteht (f). Der Marinestützpunkt war es auch, der das Kirschblütenfest organisierte bzw. dran teilnahm. Spätestens an den Eingängen mit Soldaten und scharfer Waffe realisierte ich, dass ich mit scharfer Kamera nicht entgegentreten konnte 😉 . Neben den immer überall gleich aussehenden Appartmenthäusern gibt es auch einige schicke Häuser im Kolonialstil.

Nachdem ich genug von Kirschen und Wasser hatte, unternahm ich noch eine kleine Bergtour (g), meine erste hier im Lande. Markant sind die vielen älteren Leute, wobei diese a) immer in Massen und b) v.a. die Frauen in pink oder anderen Neonfarben auftreten. Die Pfade bestanden die ganze Zeit aus Stufen, da es nur bergauf ging. Die Landschaft ist aber absolut traumhaft, trotz der Tatsache, dass es noch kaum grünes Laub gibt (h).

Nach 2 h unten wieder angekommen, war ich verwundert, wohin denn alle Schiffe verschwunden sind. Aber hey, es war Ebbe! Und somit konnte ich den Meeresboden sehen 😉 . Nach 9 h Erkundung von Jinhae verschwand ich im Sekundenschlaf im Zug und konnte den wundervollen Tag Revue passieren lassen.

 

English:

On Tuesday I went to Jinhae by train. Even the weather was not as good as it could be for photographers, I enjoyed my travel. The cherry blossom is awesome, because the whole city and surrounding landscape is covered by thousands of cherry trees. After walking along the coast, I decided to hike in the mountain. Walking trails are well prepared and rich in variety, beside he fact you have to walk all the time on steps. In summary, it was a really nice day for my first travel through Korea.

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  3 Antworten zu “Auf nach Jinhae”

  1. Du kleiner Bergsteiger….das sind ja wieder viele schöne
    Aufnahmen und war bestimmt auch anstrengend…
    Ich glaub wenn Du wieder hier bist, dann sprichst Du koreanisch wa?!…:-))
    Lass es Dir gut gehen, Oma und Opa wird immer schön berichtet, wieder lg von denen!
    Bis bald..Tantchen und Onkel

  2. Das sind ja wirklich hammermäßig viele Kirschblüten. Teilweise sieht es landschaftlich wie im Märchen aus. Die oberirdische Stromversorgung ist aber sehr abenteuerlich.

    Liebe Grüße von Mutti, Vati, Oma und Opa.

  3. Hey Tony,

    die Fotos sind mal wieder der Hammer! Mein Favorit ist ja das zweite Bild im vorletzten Block, das mit der Treppe unter den Kirschbäumen – wie im Märchen! Und bei den ganzen Blüten fügen sich die älteren rosa Damen ja perfekt ins Bild *gg*

    Lass es dir gutgehen und viele Grüße aus Dresden
    Kathi